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Impfung gegen Ebergeruch
als tierfreundliche Alternative zur Ferkelkastration

AKTUELLES

++Agrarministerkonferenz hält Impfung gegen Ebergeruch für vereinbar mit Öko-Landbau++ ++Führende Schlachtunternehmen ak

DIE FERKELKASTRATION

Auch wenn der Anteil unkastrierter, gegen Ebergeruch geimpfter Eber steigt, werden in Deutschland nach wie vor viele Millionen männlicher Ferkel kastriert - dies erfolgt jedoch seit dem 01.01.2021 unter vollständiger Schmerzausschaltung (mittels Vollnarkose).

WARUM WIRD KASTRIERT

Weltweit ist es seit Generationen üblich, männliche Ferkel zu kastrieren. Dies erfolgt, um aggressives Verhalten zwischen männlichen Tieren zu unterbinden und um den so genannten Ebergeruch zu verhindern. Ebergeruch haftet nicht nur dem lebenden Tier, sondern nach der Schlachtung auch dem zum Verzehr bestimmten Fleisch an.

Bei einem Verzicht auf die Kastration entstehen keine offenen Wunden beim Ferkel. Damit verringern sich das Infektionsrisiko sowie der damit möglicherweise einhergehende Einsatz von Antibiotika. Die unkastrierten Tiere wachsen gesünder auf und ihre Überlebensrate ist höher.

Ein kastriertes Schwein verbraucht, bedingt durch einen veränderten Stoffwechsel, mehr Futter als ein unkastriertes Tier. Pro Kilogramm erzeugtem Schweinefleisch fällt somit bei (unkastrierten) geimpften Ebern weniger CO2 und auch weniger Gülle an.

WIE ENTSTEHT EBERGERUCH?

Mit Beginn der Geschlechtsreife können männliche Schweine (Eber) den sogenannten Ebergeruch entwickeln, welcher auch nach der Schlachtung im Fleisch wahrnehmbar ist. Besonders deutlich ist er zu riechen, wenn das Fleisch erhitzt wird, etwa beim Braten oder Grillen. Die meisten Menschen beschreiben Ebergeruch als unangenehm und lehnen den Verzehr von geruchsbelastetem Fleisch ab.

HÄUFIGE FRAGEN

Die für den Ebergeruch maßgeblich verantwortlichen Substanzen sind Androstenon und Skatol. Androstenon ist ein körpereigener Sexuallockstoff (Pheromon). Er wird im Hoden des Ebers gebildet und stimuliert die paarungsbereite Sau. Androstenon lagert sich im Fettgewebe des Ebers ein. Skatol entsteht durch den Abbau von Eiweißbestandteilen im Darm. Je mehr Androstenon der Eber produziert, desto langsamer wird das Skatol abgebaut.

• Der Anteil stark geruchsauffälliger Eber ist je nach Untersuchung unterschiedlich und reicht von niedrigen einstelligen bis hin zu hohen zweistelligen Prozentsätzen.

• Ginge man davon aus, dass alle ca. 20 Millionen männlichen Ferkel in Deutschland als (ungeimpfte) Eber aufgezogen würden, und nur fünf Prozent würden Ebergeruch aufweisen, wären dies bereits eine Million Eber pro Jahr. Daher ist es wichtig der Entstehung von Ebergeruch wirksam vorzubeugen und hierfür eine Methode anzuwenden, die möglichst schonend für die Tiere ist.

• Der Anteil der stark geruchsauffälligen Eber ist von vielen Faktoren abhängig. Zu den Einflussfaktoren gehören Stress (u.a. ausgelöst durch ebertypische Rangkämpfe, wechselnde Gruppenzusammensetzungen, Transport), Fütterung und Genetik.