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Impfung gegen Ebergeruch
als tierfreundliche Alternative zur Ferkelkastration

AKTUELLES

++Agrarministerkonferenz hält Impfung gegen Ebergeruch für vereinbar mit Öko-Landbau++ ++Führende Schlachtunternehmen ak

Verbesserte Wirtschaftlichkeit in der Mast

Studienübersicht

Männliche Schweine werden durch die Kastration in ihrem Stoffwechsel negativ beeinflusst. Die Futterverwertung verschlechtert sich z.B. deutlich. Dies bedeutet ein mehr an Kosten und zudem ein mehr an Gülle pro kg erzeugtem Fleisch. Auch weisen die Schlachtkörper von Kastraten weniger Magerfleisch auf. Die geimpften Tiere weisen somit, durch die besseren biologischen Leistungen, deutliche Vorteile gegenüber Kastraten auf.

In einer aktuellen Meta-Analyse1, welche insgesamt 78 Studien aus der ganzen Welt auswertet, zeigen sich diese Vorteile.

Geimpfte Tiere weisen in dieser Analyse gegenüber Kastraten:
• eine um 0,23kg/kg verbesserte Futterverwertung
• um 32,5g höhere Tageszunahmen
• einen um 1,2% höheren Magerfleischanteil auf

Auch in Deutschland wurden bereits zahlreiche Studien durchgeführt, welche die Wirtschaftlichkeit der Mast von gegen Ebergeruch geimpften Tieren mit jener von Kastraten verglichen haben. Auch hier zeigen sich die Vorteile z.B. bei der Futterverwertung und dem Magerfleischanteil.

Verbesserung der Futterverwertung von geimpften Tieren gegenüber kastraten, Beispielstudien aus Deutschland

Verbesserung der Magerfleischanteils von geimpften Tieren gegenüber kastraten, Beispielstudien aus Deutschland

Auch ein aktueller Feldversuch7 aus Deutschland mit insgesamt 1200 Tieren zeigt eindrücklich die verbesserten biologischen Leistungen, sowie die gegenüber Kastraten höheren Indexpunkte der gegen Ebergeruch geimpften Schweine.

Vergleich der biologischen Leistungen von EberN, gegen Ebergeruch geimpften Ebern, Sauschweinen und Kastraten in einem Praxisversuch

Vergleich der Schlachtkörperbeschaffenheit von Ebern, gegen Ebergeruch geimpften Ebern, Sauschweinen und Kastraten in einem Praxisversuch

1 Poulsen Nautrup et al. (2018) - The effect of immunization against gonadotropin-releasing factor on growth performance, carcass characteristics and boar taint relevant to pig producers and the pork packing industry: A meta-analysis. Res Vet Sci. 2018 Jun 15;119:182-195.

2 Andrews et. al. (2009): The effect of vaccinating male pigs with Improvac® on growth performance and carcass quality. 55. ICoMST, Kopenhagen, PE1.03

3 Fuchs et. al. (2011) Comparative growth performance of pigs immunised with a gonadotrophin releasing factor vaccine with surgically castrated pigs and entire boars raised under conventionally managed conditions. Berl Munch Tierarztl Wochenschr. 124(1-2):22-7.

4 Weber (2012) Wie wirkt sich der Einsatz von Improvac® auf die Wachstumsleistungen von Ebern aus? Fachartikel Proteinmarkt.de

5 Sattler et al. (2014): Effect of time of second vaccination on feed intake, carcass quality and fatty acid composition of male fatteners compared to entire boars and barrows. Berl Munch Tierarztl Wochenschr. 2014 Jul-Aug;127(7-8):290-6.

6 Fuchs et. al. (2009): A comparison of the carcase characteristics of pigs immunized with a ‚gonadotrophin-releasing factor (GnRF)‘ vaccine against boar taint with physically castrated pigs. Meat Sci. 2009 Dec;83(4):702-5.

7 Geimpfte Eber schlagen Kastraten | Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben 19/2020

HÄUFIGE FRAGEN

Die finanzielle Beurteilung der Impfung muss betriebsindividuell erfolgen und hängt von vielen Faktoren ab, wie z. B. Futterkosten und Schlachtpreis, aber auch von der Bezahlmaske des abnehmenden Schlachtunternehmens. Als Beispiel zeigen Berechnungen von Dr. Manfred Weber (LLFG Iden) bei einem Schlachtpreis von 1,40 €/kg einen Unterschied von ca. 7,50 €/Tier zugunsten der geimpften Tiere im Vergleich zu Kastraten vor den Kosten der Impfung.

Der Bericht der Bundesregierung (2016) zum Ausstieg aus der Ferkelkastration nennt Verfahrenskosten von 4€. Allerdings sind auch die Kosten für die Impfung von bestimmten Faktoren abhängig, und deshalb betriebsindividuell zu betrachten.